Sabel, JoachimDewez, EmelyneEmelyneDewez2025-02-042025-02-042023https://dial-mem.test.bib.ucl.ac.be/handle/123456789/37314In der vorliegenden Arbeit wird auf die Frage eingegangen, ob sprachspezifische Merkmale den Passiverwerb von Kindern beeinflussen können. In einer früheren Studie von Armon-Lotem & al. (2016) wurde die Hypothese formuliert, dass in Sprachen, in denen die Konstituentenabfolge freier ist, das Passiv früher erworben wird. In diesem Zusammenhang wird in dieser Arbeit der Passiverwerb von monolingualen deutsch-, niederländisch- und französischsprachigen Kindern analysiert. Drei Hypothesen wurden aufgestellt: 1) Angesichts der Zugehörigkeit zur selben Sprachfamilie, zeigt der Passiverwerb im Deutschen und im Niederländischen einen ähnlichen Verlauf, 2) Deutsch- und niederländischsprachige Kinder erwerben das Passiv früher als französischsprachige Kinder, 3) Kurze Passivsätze mit einer adjektivischen Interpretation werden im Deutschen, Niederländischen und Französischen früher als lange Passivsätze erworben. Die Ergebnisse zeigen, dass in den drei Sprachen die Sprachtypologie ein möglicher Bestimmungsfaktor bei der frühen Passivinterpretation und beim frühen Passiverwerb ist. Französischsprachige Kinder erwerben aus diesem Grund das Passiv später als die deutsch- und niederländischsprachigen Kinder. Es ist daher anzunehmen, dass französischsprachige Kinder das Passiv früher erwerben könnten, wenn sie andere Kosntituentenabfolgen als SVO im Input bekämen. In einem geringeren Maß spielt auch die Semantik der Satzteile eine Rolle beim Passiverwerb.This paper aims at an analysis of specific features in different languages that could have an influence on the acquisition of passive by children. A previous study of Armon-Lotem & al. (2016) has shown that languages with a freer word order could be acquired sooner than those with a stricter word order. In order to confirm this hypothesis, the acquisition of passive structures will be compared among German-, Dutch- and French-speaking children. Three hypotheses will be further analysed: 1) In view of the similitudes between German and Dutch, the acquisition of passive structures in these languages will show the same process, 2) German- and Dutch-speaking children will acquire passive structures sooner than their French-speaking peers, 3) Short passive sentences with an adjectival interpretation will be acquired sooner than full passive sentences. The results of this paper show that the language typology is a possible factor for the interpretation and acquisition of the first passive structures. For this reason, French-speaking children acquire the passive later than German- and Dutch-speaking children. Therefore, it can be assumed that French-speaking children who get more input with non-canonical word order, could acquire the passive sooner. To a lesser degree, word semantics play also a role in the acquisition of passive structures.Kontrastive LinguistikErstspracherwerbPassiverwerbmonolingualSprachtypologiePassiverwerb im Deutschen, Niederländischen und Französischen als L1 : Eine vergleichende Studie der grammatikspezifischen Bedingungentext::thesis::master thesisthesis:42249