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Rückkehr zur Natur im Zeitalter der Globalisierung? Zur Figur des engagierten Intellektuellen in Ilija Trojanows EisTau und Juli Zehs Unterleuten
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- In der vorliegenden Studie wird die Darstellung von Intellektuellenfiguren sowie ihr gesellschaftliches Umweltengagement in der deutschen Literatur der Gegenwart untersucht. Dafür bietet die Arbeit eine literaturwissenschaftliche Analyse der Romane EisTau von Ilija Trojanow (2011) und Unterleuten von Juli Zeh (2016). Diese Studie speist sich aus einer soziologischen Zeitdiagnose der Globalisierung und aus einer Definition der Begriffe des engagierten Intellektuellen und der engagierten Literatur. Hierbei wird auf die Kritische Theorie und insbesondere auf die Lehre Theodor W. Adornos rekurriert. Die Romananalyse zeigt, dass Intellektuellenfiguren verschiedenartige Entwicklungen der kapitalistischen Gesellschaft kritisch reflektieren. Dabei prangern sie u. a. die Ausbeutungsverhältnisse der Natur und eine Instrumentalisierung der Öffentlichkeit an. Im Gegensatz dazu idealisieren sie oft die Natur und ihr Verhältnis zu ihr. Da die Intellektuellenfiguren die Realität in polarisierender Weise konzipieren, verwirklichen sie kein positives Engagement im Umgang mit der Klimafrage. Vielmehr führt ihre jeweilige Rückkehr zur Natur zur Anwendung von Gewalt oder zur Resignation. Deshalb nehmen die Intellektuellenfiguren keine Vorbildrolle über. Stattdessen regt die Darstellung ihrer gescheiterten Lebensführungen das Lesepublikum zum kritischen Denken angesichts ihres eigenen Umgangs mit der Klimafrage an.